Prinzip der Infraheizung
In den industriellen Werken, welche über Hallen verfügen, bzw. in großen Räumlichkeiten, welche man beheizen muss oder die Temperatur auf einem bestimmten Wert halten müssen, stellen die Heizkosten einen wesentlichen Betrag dar. Diese Kosten sind ausgeprägter, wenn sich um Hallen mit größerem Luftwechselwert oder mit großen Wärmeverlusten handelt. Wenn es nicht nötig ist die Temperatur im gesamten Raum aufrechtzuerhalten, sondern nur an bestimmten Stellen oder Arbeitsplätzen, bzw. nur zu bestimmten Zeitabständen, wird die ständige Beheizung der Gesamträumlichkeiten sehr unwirtschaftlich. Ähnliche Problematik gibt es auch in anderen Räumlichkeiten, wie Sporthallen, Terrassen, Landwirtschaftsbetriebe, in denen klassische Heizarten völlig ungeeignet sind. Weil das Beheizen durch Strahlung im Prinzip nur die Wärmelieferung zu nötigen Bereichen heißt, ist diese Art im Vergleich zu Konventions- oder Warmluftsystemen sehr sparsam. In manchen Fällen (insbesondere bei Großhallen) ist das die einzige Möglichkeit, wie man die gewünschte Temperatur in der Mitte der Halle erreichen kann, ohne den Unterdachbereich zu überwärmen.
In solchen Fällen bietet sich die Möglichkeit mit dem Heiznutzeffekt der Infrastrahler zum Einsatz an.
In den meisten Fällen wird diese Temperierung für die in diesen Räumlichkeiten arbeitenden Personen errichtet, darum muss man die Rücksicht nicht nur auf die Wärmebehaglichkeit, sondern auch auf die Tätigkeit dieser Personen nehmen. Andere Bedürfnisse gibt es auf die Sitzarbeit, leichte oder schwere Arbeit, es ist zu berücksichtigen, ob sich die Personen in beheizten Räumlichkeiten länger aufhalten usw. Diese Aspekte sind für die richtige Planung und für den Betrieb des Infrastrahler-Systems sehr wichtig.
Die Infrarotstrahlung als Bereich der elektromagnetischen Wellenbewegung enthält Wellenlängen von 0,75 x 10-6 bis 400 x 10-6 m, für Heizzwecke werden Frequenzen um 100 x 10-6 eingesetzt. Beim Einfall der Strahlung auf feste Masse wird ein Teil der Strahlung zum Teil abgestoßen, zu anderem Teil absorbiert (wandelt in die Wärme um).
Einsatzbereiche
Infrastrahler sind insbesondere für folgende Einsatzmöglichkeiten bestimmt:
- Heizung von hohen Räumlichkeiten, z. B. Gewerbe-, Lager- und Sporthallen, Kirchen usw.
- Heizung von Objekten mit unregelmäßigem Betrieb
- Temperierung von Exterriers, z. B. Stadions-Tribünen, Gartenrestaurants, Bahnsteige usw.
- Betriebstechnische Wärmungen, z. B. Wannewärmung mit verschiedenen Badarten usw.
- Einbrennen
- Trocknen
- Abtauen
- Gebäudetrocknen nach Flutwasser



Hellen Strahlern
Aus der Sicht der Strahlungsarten - Wellenlänge aus der Oberflächentemperatur kommend, und dadurch auch der Farbe der Strahlerfläche - werden die Strahler als helle und dunkle bezeichnet. Bei den hellen Strahlern bewegt sich die Oberflächentemperatur der strahlenden Fläche (Keramik) im Bereich von 850 bis 950 °C. Diese Temperaturen werden auf der Keramik-Fläche durch flammenfreies Oberflächenbrennen erreicht.
Dunklen Strahlern
Bei dunklen Strahlern beträgt die Oberflächentemperatur 200 - 500 °C ( durchschnittlich ca. 350 °C ). Zur aktiven Fläche werden in der Regel Rohren, durch welche die Abgase strömen. Zum Gasverbrennen kommt es in atmosphärischen oder Druckbrennern.
Niedertemperatur-Infrastrahler
Zur neuesten Art im Bereich von dunklen Infrastrahlern werden Niedertemperatur-Infrastrahler mit Abgasrücklauf, welche auch als kompakte Gasinfrastrahler oder Strahler mit direkter Strahlung bezeichnet werden. Dieses System stellt einen weiteren Schritt in der Entwicklung der dunklen Strahler dar, und wird manchmal als Heizung der dritten Generation der Gewerbehallen bezeichnet. Von den üblichen dunklen Strahlern entscheidet sich diese Bauart durch die Oberflächentemperatur von ca. 250°C, intensiven Abgasrücklauf, was die Temperaturgleichmäßigkeit entlang der Heizrohre maximal steigert, und durch unverhältnismäßig hohe Wärmestrahlwirkung
Verschiedene Konstruktionslösungen ermöglichen bei hellen Infrastrahlern das Erreichen von Wärmestrahlwirkung von ca. 80%, bei den dunklen ca. 68%. Bei den Kompaktstrahlern erreicht man bis 85%. Sollte einer der Hersteller (Verkäufer) bei den Gas-Infrastrahlern die Heizleistung von 90% und mehr angeben, handelt es sich dabei um die gesamte Heizleistung. Die Heizleistung bei den hellen Strahlern beträgt 95 - 98%, bei den dunklen bis 95%.